Jimmy Smith Jr. wird von allen nur „Rabbit“ genannt. Obwohl er ein Weisser ist, ist er ein ziemlich guter Rapper und sein Freund Future will unbedingt, dass er am sogenannten Battle teilnimmt, wo die Leute Freestyle rappen und sich zwei Performer gegenseitig mit originellen Beleidigungen in Grund und Boden rappen. Rabbit willigt schließlich doch ein, doch auf der Bühne bekommt er Schiß und lässt sich ausbuhen, bis er sie verlassen muss. Zu Hause läuft es ebenso beschissen. Nach einer Abfuhr seiner Freundin musste er wieder in den Wohnwagen seiner Mutter ziehen, die nur an sich selber denkt und mit einem Arsch von Freund liiert ist. Bei seinem schlimmen Job lernt er dann Alex kennen, die von seinem Talent als Rapper begeistert ist. Im Fortgang des Filmes muss sich Rabbit selbst beweisen, sein Leben zu meistern und seinen eigenen Weg zu gehen und dabei immer Mensch zu bleiben…
Es ist wieder einmal bezeichnend. Rap ist nun einmal eine schwarze Angelegenheit und trotzdem ist der berühmteste und kommerziell erfolgreichste Rapper ein Weisser. Ich denke, ich habe das Wort „trotzdem“ falsch gewählt und ich denke „gerade deshalb“ hätte es besser getroffen und so zeigt sich wieder einmal die noch nicht politisch korrekte Einstellung der Welt zum Thema Rassismus. Und so zeigt sich auch, dass ein Weisser den schwarzen Rappern wieder haushoch überlegen ist. Im Film, als auch in der Wirklichkeit, denn Eminem ist nun mal unbestreitbar einer der bekanntesten seines Fachs. Ich muss zugeben, ich finde manche Sachen von ihm auch nicht schlecht, doch das hat ja jetzt nichts mit dem Film zu tun.
Normalerweise sind Spielfilme, in denen aktuelle Popstars die Hauptrolle spielen, absolute Flops. Sei es Madonna, Britney Spears und etliche weitere. „8 MILE“ hingegeben war ein kommerzieller Erfolg und ist auch so für sich gesehen als Spielfilm nicht schlecht und zeichnet ein gelungenes Bild der Rapper-Szene von Detroit. Ob sie realistisch ist, vermag ich von Hamburg aus nicht zu beurteilen. Im Ganzen erzählt „8 MILE“ zwar auch nichts neues, sondern die typische Geschichte eines Aussenseiters, der sich seinen Platz in seiner gewählten Umgebung erkämpft und dabei über seinen eigenen Schatten hinauswächst (das Thema liebt Disney ja auch über alles). Also, nix neues, aber für die derzeitige Teenie-Generation ein nettes „Ich beweise es meiner Umwelt, dass ich doch ein guter Typ bin“-Drama. Jedes Jahrzehnt hat seinen Film in dieser Richtung, in dieser kurzlebigen Zeit vielleicht eher jedes Jahrfünft, und „8 MILE“ ist für die Kiddies von heute. Ältere werden ob der merkwürdigen Rap-Battles eher die Köpfe schütteln, doch seien wir mal ehrlich. Ist es nicht besser, sich mit Worten zu bekämpfen, als sie, wie in „ROCKY“ mit Fäusten zu bekriegen?? (Haiko Herden)
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